Künstler und Philosophen waren zu allen Zeiten Visionäre und Gestalter des Lebens. In vergangen Jahrhunderten sah sich der Mensch als schöpferischer Mittelpunkt des Lebens. Denken wir an die Tempel Griechenlands oder die Bauwerke Roms, so entdecken wir eine andere Dimension menschlichen Lebensverständnisses. In diesem Sinne könnte Architektur als Spiegel unseres kollektiven Bewusstseins betrachtet werden, welches in den Formen der jeweiligen Zeit festgehalten wurde. Anlässlich eines „Brunnen-Projektes“ von Fritz Hörauf, entstand eine Spurensuche nach einer neuen Architektur, in der Funktionalität und Ideal, Kunst und Geist in einen Dialog treten.
Fritz Hörauf im Gespräch mit Roman Hocke Sprechen wir zunächst über deine frühen Werkphasen: die erste war die der Arbeiten von 1968 bis 1974. Was charakterisiert diese und die nachfolgende Phase?
“Das Bild ist somit die Summe all der im Dialog entworfenen Räume.”
Einleitende Betrachtungen zum Werk von Fritz Hörauf Fritz Hörauf sagte einmal, als sei es das Normalste der Welt: „Solange ich ein Stück Papier habe und einen Bleistift, fühle ich mich frei und bin in der Lage, ein ganzes Universum aufzuspannen.“ Er meinte diesen Satz absolut ernst. Was für ein verwegenes Ansinnen, mit begrenzten Mitteln die Unendlichkeit einfangen zu wollen ...